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1. Geschichte des Altertums - S. 62

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
62 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerländer. Die weitere Folge dieses Sieges war der Anschluß der fruchtbaren von Griechen kultivierten Landschaft Campanien an Rom. § 4- Rom wird das I)aupt Italiens. (Unterwerfung der Samniter.) Der Besitz Campaniens brachte die Römer in Feindschaft zu dem mächtigen Stamme der Samniter, die südöstlich von Latium den Apennin bewohnten. Sie waren tapfere, kriegerische Menschen, die infolge der Armut ihres Landes in Dürftigkeit lebten und schon lange mit begehrlichen Blicken von ihren Bergen auf das schöne Campanien herabsahen. Schon hatten anch sie von einigen Punkten des reichen Landes Besitz genommen, als die Römer den größeren Teil an sich brachten. Die Samniter griffen zu den Waffen, und in 2 schweren und langen Kriegen fochten sie mit den Römern um Campanien und schließlich um die Herrschaft über Italien. Obwohl den Samnitern zuletzt auch Etrusker und Gallier zu Hilfe kamen, erlagen sie doch der größeren kriegerischen Kraft der Römer. Man zählt 2 Kriege, die nur durch eine 6 jährige Pause voneinander getrennt waren. Im ersten Kriege ist es den Römern recht schlecht ergangen, als der samnitische Feldherr Pontius ein römisches Heer in den kanonischen Pässen gefangen nahm. Im 2. Kriege war die große Entscheidungsschlacht bei Sentiuum 295. Hier opferte sich der römische Feldherr P. Decius Mus den Todesottern für sein Vaterland. Nun gab es keinen italienischen Stamm, der den Römern erfolgreich allein noch entgegentreten konnte. § Z. Sicherung der neuen flßacht. Die Römer hatten einen praktischen Blick. Damit sie schnell ihre Truppen in bedrohte Gegenden werfen konnten, bauten sie breite schone Straßen, unter denen die Appifche Straße (genannt nach ihrem Erbauer Appius Claudius) die berühmteste ist. Sie reichte anfangs von Rom bis Capua, wurde später bis Bnmdisium ausgebaut. Diese Straßen waren ähnlich wie unsere Chausseen beschaffen, aber noch sorgfältiger gebaut. Ähnliche Straßen wie die Appische haben die Römer später überall gebaut, wohin sie erobernd kamen. Die Appische aber war gleichzeitig ans weite Strecken eine Prunkstraße. An ihr befanden sich später zahlreiche Familiengräber vornehmer Römer. § 6. Die Unterwerfung 6roß-6riechenlands. Während die Römer noch dabei waren, die unterworfenen Gebiete dnrch Straßenbau und Anlage von Militärkolonien zu sichern, gerieten sie in einen neuen Krieg, der schwerer war, als alle übrigen vorher. Den ganzen Südosten und das südliche Seegebiet beherrschte das mächtige Tarent, das einst eine dorische Kolonie gewesen war. Diese Stadt Hatte eine außerordentlich günstige Lage, denn das Hinterland pflegte Viehzucht, Wein-

2. Geschichte der Römer - S. 113

1836 - Leipzig : Baumgärtner
115 der Republik war es gewöhnlich, daß die Consuln und Prätoren nach Ablauf ihrer Amtszeit in die ihnen zur Verwaltung übergebenen Pro- vinzen als Proeonsuln und Propratoren auf Ein Jahr abgingen. Ganz ungewöhnlich war aber die Wahl des vier und zwanzigjährigen P. Cor- nelius Scipio im zweiten punischeu Kriege zum Proconsul, da er vorher nicht Consul gewesen war, auch wegen seiner Jugend es nicht seyn konnte. Die Gewalt eines Proconsuls erstreckte sich aber nicht auf die Stadt und ihr Weichbild, sondern nur auf die Provinz, wo er mit der Armee stand. Ein ausgezeichneter, von wahrem Römergeiste beseelter Mann dieser Zeit war App ins Claudius der Blinde, welcher im I. 312 Censor war, ohne vorher Consul gewesen zu seyn» Um die durch die Kriege verminderte Zahl der Dienstpflichtigen zu ergänzen, hatte er die Freigelassenen (libertim) unter die sammtlichen Tribus vertheilt, wo- durch aber die sogenannte Marktpartei (iaetio forensis) ein vielver- mögeudes und gefährliches Uebergewicht bekam. Auch in den Senat hatte er Enkel von Freigelassenen ausgenommen. Um die dadurch et- was gestörte Eintracht wieder herzustellen und die Wahlen den Händen der niedrigen Volksklassen zu entreißen, vertheilte der Censor £>. Fabius im I. 304 die Libertinen in vier Bezirke der Stadt (tribus urbanae) und erhielt dafür den Zunamen Maximus, den ihm so viele Siege nicht erworben hatten. Des Appius Namen verewigen aber noch die großartigen Ueberreste der von ihm angelegten und gepflasterten Straße (via Appia), welche von Rom nach Kampanien führte, und der ersten Wasserleitung, durch die er aus einer Quelle am pranestinischen Wege das Trinkwasser 11,590 Schritte weit nach Rom führen ließ. Als Fa- bius Censor war, machte der Curuladil Cnejus Flavius, früher Schreiber, eines Freigelassenen Enkel, ein verschlagener und beredter Mann, die Rechtsformeln, die bis dahin in den geheimen Archiven der Dberpriester verwahrt lagen und nur den Patriciern bekannt waren, öffentlich bekannt, und stellte am Markte den Gerichtskalender auf einem weißen Brette aus, damit Jedermann wisse, an welchem Tage man sich an die Gerichte wenden könne. Somit hörte der bisherige patricische Alleinbesitz der Rechtskenntnisse auf und die Willkühr im Gerichtswesen war durch diese Veröffentlichung verbannt. Da sich durch die großen Eroberungen in Italien auch die Ein- künfte des Staats vermehrt hatten, so wurde die Zahl der Quästoren oder Schatzmeister auf acht vermehrt, und Italien in vier guastorische Provinzen abgetheilt, in die Ostiensische, Calenische (Cales, eine Stadt in Kampanien), die Gallische und Kalabrien. 8

3. Geschichte der Römer - S. 328

1836 - Leipzig : Baumgärtner
328 Zierrath in Becher, Gefäße (gemmata potoria), Leuchter und andere Arbeiten gesetzt. Solche Gemmen schnitt man auch erhaben (Kameen), wozu gern mehrfarbige Onyxe gebraucht wurden. Auch ganze Becher wurden aus edlen Steinen geschnitten, aus Onyr, Krystall, Bernstein und köstlicher Murrha, entweder einer Art Porcellan, oder chinesischem Speckstein, oder feinem Onyr (vasa murrhina), die Pomp ejus ein- führte. „Wir zechen, sagt Plinius, aus einem Gewühl von Edel- stein, und verschaffen uns Kelche aus Smaragden; Gold ist bereits ein Zusatz." Es war natürlich, daß bei der allgemeinen Kunstliebe der Römer viele griechische Künstler, Maler, Bildhauer, Steinschneider, in der Hauptstadt der Welt sich niederließen und vollauf Arbeit er- hielten. Auch fehlte es nicht an Kunsthändlern. Nur in der Bau- kunst haben die Römer selbstständigen Ruhm erlangt, obwohl ihre frühem Werke von Etruskern ausgeführt waren. Die öffentlichen Ge- bäude und Tempel wurden immer großartiger und prachtvoller gebaut; die Einfachheit der Privatgebäude verschwand in Casars Zeitalter; Mamurra hatte das erste marmorne Haus. Die Prachtliebe zeigte sich besonders in den Villen oder Landhäusern von ungeheurem Umfang, so daß sie den Platz für den Ackerbau Wegnahmen. Die in den Bürgerkriegen oder durch asiatische Beute reich gewordenen römischen Großen verwandelten damals große Strecken fruchtbaren Ackerlandes in Teiche oder Parks zum Schmuck ihrer, mit königlicher Pracht ge- schmückten Villen, von denen manche den Umfang einer kleinen Stadt hatten. Daher klagte Horatius (B. Ii. Ode 15.) über die dem Ackerbau und der einträglichen Baumzucht nachtheilige Bausucht seiner Zeitgenossen: „Bald laßt dem Pflug unmäßiger Konigsbau Kaum wenig Hufen; raumiger ausgedehnt, Als selbst Lucrinus See, sind ringsum Leiche zu schaun, und dem öden Ahorn Macht Platz der Ulmbaum. Auch der Violen Flor Und Myrtenhain' und jeglicher Nasenreiz Verbreitet Wohlgcruch, wo vormals Lohnte mit Frucht die Olivenpflanzung.u Die großen Mittel, welche dem römischen Staate zu Gebote standen, benutzte derselbe aber auch zu gemeinnützigen und wahrhaft großen Werken der Baukunst; die Heerstraßen durch alle Theile des Reichs, Brücken und Wasserleitungen, Bäder und Theater verdienen doch in ihren Trümmern die Bewunderung aller Zeiten. In den bil-

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 11

1849 - Münster : Coppenrath
11 gos; sie trieb lebhaften Verkehr und war berühmt als uralter Sitz etrurischer Kunst und Religion. Hier herrschte zur Zeit der Ankunft des Äneas in Italien Mezentius. — Im Innern des Landes, auf beiden Seiten der Aurelischen Straße von N. nach S. finden sich folgende Städte: Luca (Lucca), wo Cäsar während des gallischen Feldzuges seinen Winterfitz hatte, gehörte bis auf Augustus zu dem cisalpinischen Gallien. — Pistoria (Pistoja), wo Catilina mit seinem Heere vernichtet wurde. — Fäsulä (Fiesolo) hoch auf einem Felsen gelegen mit der reizenden Aussicht in das Arnothal; Bewunderung erregen auch noch jetzt die Ruinen eines kolossalen Theaters. — F lorentia (Florenz) am Arno, eines der blühendsten Municipien und auch im Mittel- alter von hoher Bedeutung. Hier war die Geburtstätte des Dante, Michel Angelo, Macchiavelli und Amerigo Vespucci. — Arretium (Arrezzo), die Geburtstätte des Mäcenas und des Petrarca. — Clusium (Chiüsi), wo Porsenna herrschte. — Perusia (Perugia), nicht weit vom See Trafimenus, bekannt durch den perusinischen Krieg im Jahre 41 zwischen Antonius und Octavian. — Falerii, deren Einwohner Falisci hießen, lag auf einem steilen Bergkegel und wurde von Camillus er- obert. Westlich von der Stadt soll der berühmte Tempel der Voltumnä gewesen sein, bei welchem die Bundesstaaten Etru- riens gewöhnlich ihre Versammlungen hielten. — Veji (Ein- wohner Vejentes), die größte und mächtigste Stadt Etruriens, welche über 100,000 Einwohner zählte. Nach der Eroberung durch Camillus im Jahre 396 blieb sie öde und unbewohnt bis auf Cäsar, der hier eine Kolonie gründete. 2. Latium. Dieses bildete den Mittelpunkt der römischen Weltherrschaft. Es hatte nicht immer dieselben Grenzen. Das alte Latium (Tatium vetus) erstreckte sich von der Tiber bis zum Vorgebirge Circeji. Seit dem Jahre 338 v. Ehr. aber, als die im Süden und Osten vom alten Latium wohnenden Völker, die Aquer, Her^iker, Vols^r und Aurunker besiegt waren, wurde das unterworfene Gebiet als Fatium novum oder ackieetum mit eingerechnet, so daß Latium sich nun bis über den Liris hinaus erstreckte. Es ist sehr gebirgig und wasserreich. Der Haupt- ' ström ist die Tiber (liblris) und nach dem Po der größte Fluß Italiens. Er entspringt auf den sabinischen Apenninen oberhalb

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 16

1849 - Münster : Coppenrath
16 geheimnißvolle Sagen aus dem grauen Alterthume berühmt. Hier ist der von steilen Felsen und Wüldschluchten umschlossene See Avernus; hier die Felsenhöhle der alten Wahrsagerin Sy- bille. Eine benachbarte Höhle galt nach der Dichtung der Alten für den Eingang in die Unterwelt. Hier war auch der Styr selbst, hier die elysäischen Gefildes. Eine Pflanzstadt der Cu- mäer war Parthenope. Als nämlich die Cumäer von den Campanern verdrängt wurden, gründeten sie diese Kolonie, leg- ten aber, da dieselbe für alle Flüchtlinge zu klein war, östlich von derselben eine neue Stadt, Neapolis, an. Im Gegensätze zu dieser Neustadt bekam nun Parthenope den Namen Altstadt, Paläopolis, bis beide den gemeinsamen Namen Neapolis (Ne- apel) d. i. Neustadt annahmen. In ihrer Nähe steht der feuer- speiende Vesuv. Auf einem an der Küste sich erhebenden Felsen lag die Stadt Misenum mit einem geräumigen Hafen, in wel- chem seit Augustus der andere Theil der römischen Flotte lag; unfern hievon Bajä, dessen warme Bäder häufig besucht wur- den. Die Schönheit dieses Ortes und seiner Umgebung ist von den römischen Dichtern besonders gefeiert worden^)- Westlich von Neapel, ebenfalls am Meere, lag Puteoli, die als grie- chische Kolonie den Namen Dikäarchia führte, das heutige Puz- zuoli; bei derselben der Lucrinersee, aus welchem am 30. Sept. 1538 plötzlich mit schrecklichem Getöse ein über 200 F. hoher Bergkegel, monte nuovo (neuer Berg), sich erhob. Hier lag auch Cicero's Villa Puteolanum oder Academia. Die ganze Gegend ist hier sehr vulkanisch; und das schwefelreiche Thal zwischen Puteoli und dem Vesuv, das heutige Solfatara, wurde von den Alten das phlegräische oder brennende (oampi Phlegraei) genannt. Es brennt beständig im Innern; fast überall ist der Boden warm, stellenweise glühend, und mitunter steigen mit großem Getöse Dampfsäulen und lichte Flammen auf. Der Weg von Neapel bis Puteoli führt durch eine fast y4 Stunde lange Berghöhle, die im Alterthume er^pta Neapolitana, jetzt aber die Grotte von Posilippo nach dem gleichnamigen Berge genannt wird. Am Eingänge derselben zeigt man das von Lorbeeren umkränzte Grab 4) Virgil beschreibt diese Gegend im 6. Buche. 4 5) Nullus in orbe sinus Bajis praelucet amoenis. Foraz.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 18

1849 - Münster : Coppenrath
18 geboren, und die Römer selbst sollen von dieser Stadt den Na- men Cureten oder Quinten angenommen haben. Etwas nördlich über Cures hinaus verbindet sich mit der Tiber der Bach Di- gentia, der durch das Thal Ustika fließt. Hier, wo nun das Dorf Licenza steht, lag das Sabinum, ein Landgut des Horaz. Hier war auch die Quelle Bandusta, hier der Tempel der Va- cuna, gegenüber der Berg Lucretilis, und auf der andern Seite der Tiber der Berg Soracte (San Oreste), alle vom Dichter- gefeierte Namen. Am Flusse Velinus, unweit von seiner Mün- dung in den Nar und von dem berühmten Wasserfalle bei Terni, lag die Stadt Reale (Reiti), der Geburtsort Varro's, in ei- nem reizenden Thale, das die Bewohner ihr Tempe nann- ten ; dagegen lag N u r si a5) in einer rauhen unfreundlichen Ge- gend am Fuße der Alpen. Amiternum war der Geburtsort des Sallust. In der Nähe der sabinischen Stadt Crustume- rium (Einw. Crustumini) ist der berühmte heilige Berg (mons 8aeer) und der kleine Fluß Allia, denkwürdig durch die Nieder- lage der Römer im Jahre 389 vor Ehr.; unfern des jetzigen Castel Giubileo, etwa eine Meile von Rom, lag das alte Fi- tz enä (Einw. Fidenates). — Die eigentlichen Samniter selbst bewohnten den großen Gebirgsstrich vom adriatischen Meere bis an das tyrrhenische. Ihre merkwürdigsten Städte waren: Be- neventum (früher Maleventum wegen ihrer ungesunden Luft), berühmt durch die Niederlage des Pyrrhus (275) und des Hanno (214); Caudium, in deren Nähe die durch die Niederlage der Römer (321) berüchtigten caudinischen Engpässe (furculae Caudinae) waren; und Bovianum, das heutige Boiano. — Östlich von den Sabinern, um den See Fucinus herum, wohnte das kriegerische Volk der Marser, deren Haupt- stadt Marrubium war. — Im Gebiete der Peligner lagen die Städte: Corfinium, wichtig geworden im Kriege der ita- lischen Bundesgenossen, welche es zur Hauptstadt Italiens machen wollten; und Sulmo, das heutige Sulmona, die Vaterstadt des Ovidius^). — Im Gebiete der Hirpiner: Abellinum ---------------- N 5) Virgil nennt es deshalb frigida ^ursia. 6) Der Dichter selbst be- schreibt sie mit den Worten: Sulmo mihi patria est, gelidis uberrimus undis, Millia qui novies distat ab urbe decem.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 20

1849 - Münster : Coppenrath
20 d. i. empörte Knechte, erhielten. Auch hier war die ganze Küste mit griechischen Kolonien bedeckt. Die alte Hauptstadt des Lan- des war Conse nti a, das heutige Consenza; hier starb Alarich und wurde im Flusse Busentinus (Busento) begraben. Außer- dem sind merkwürdig die Städte: Mamertum, welche von Samnitern gegründet wurde; bis hierher zieht sich der ganz Bruttium durchschneidende Bergwald Sila?), der damals, wie jetzt, das berühmte bruttische Harz lieferte. — Croton, eine Kolonie der Achäer und'hauptsitz der pythagoräischen Schule, in der Nähe des Vorgebirges Lacinium. Hier stand der berühmte Tempel der Juno Lacinia, in welchem Hannibal eine Tafel mit der Inschrift seiner Thaten als Weihgeschenk aufhing. Rhe- gium (Reggio), eine Kolonie der Chalcider, auf der Südspitze Italiens, die einst, der Sage nach, mit Sicilien noch verbunden war. Hier ragt ein steiler Fels, Scylläum, in's Meer, der mit seinen gefährlichen Klippen von den Dichtern unter dem Bilde des in einer Höhle hausenden Ungeheuers, Scylla, darge- stellt wurde, und die Meerenge selbst mit ihren reißenden Strö- mungen und Wirbeln unter dem Bilde eines ähnlichen Unge- heuers, der Charybdis. — Locri Epiphezirii, am zephiri- schen Vorgebirge; hier lebte der große Gesetzgeber Zaleukus. 3. Apulia. — Dieses schöne und fruchtbare Land wird in der Mitte vom Aufidus (Ofauto) durchströmt. Der westlich gelegene Theil hieß Daunia, der östlich gelegene Peucetia. Die Urbewohner waren die pelasgischen Daunie r und Peuce- tier, die von den Apulern, einem den Oskern verwandten Volkstamme, unterworfen wurden. Zu den denkwürdigsten Ör- tern gehören: Luceria, berühmt durch seine feine Wolle. — C anusium (Canossa), mit vielen Überresten von Wasserleitun- gen, Triumphbögen :c. Nicht weit hievon, auf der Ostseite des Aufidus, lag der Flecken Cannä, berühmt durch den großen Sieg des Hannibal im Jahre 216. Noch jetzt liegt hier ein Dorf Can ne, in welchem man Überbleibsel römischer Gebäude erblickt. — Venusi a (Venosa), unfern des Berges Vultur (Voltore), der Geburtsort des Horaz; auch das benachbarte a) Sicilia quondam agro Bruttio cohaerens, mox interfuso mari avulsa est. Plin. hist. nat. Iii. 9. Vergl. Virg. Aen. Iii. 413-417; Ovid. Metam, lib. 15.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 13

1849 - Münster : Coppenrath
13 tungen hin. Eine der denkwürdigsten dieser Straßen ist die Appische, die über Capua nach Brundusium ging. Allein durch die Verlegung des Kaisersitzes nach Byzanz unter Constantin, und besonders durch die bald darauf folgenden Einfälle der Go- then und Vandalen verlor sie mehr und mehr von ihrer früheren Größe und Herrlichkeit. — An der Mündung der Tiber lag Ostia, die alte Hafenstadt Roms, welche schon von Ancus Martins angelegt wurde. — Ferner lag an der Küste Lau- rent um, wo der König Latinus bei der Ankunft des Äneas regierte; mehr landeinwärts Lavinium, das Aneas erbauet haben soll. Letzteres galt für die Mutterstadt von Alba longa und dieses wieder für die Mutterstadt von Rom selbst. Alba longa lag am Abhange des Albaner Berges; hier stand ein uralter Tempel des Jupiter latiaris, bei welchem die latinischen Völker ihr Bundesfest (leriao Latinae) feierten. Schon unter dein dritten römischen Könige, Tullus Hostilius, wurde die Stadt gänzlich zerstört. Auf einem der nördlichen Hügel des Albaner- gebirges, unfern des jetzigen Frascati, lag Tusculum, umgeben von zahlreichen Landgütern. Hier hatte auch Cicero sein Tus- culanum; hier schrieb er seine quaestiones Tusculanae. Nicht weit hievon war der, nunmehr ausgetrocknete See Negillus, be- rühmt durch den Sieg der Römer über die Latiner im Jahre 400 vor Ehr. — Pränestä (Pelestrina), am Abhange eines vor- springenden Felsens terrassenartig angelegt und stark befestigt, mit dem berühmten Tempel der Fortuna Primigenia, in welchem Orakel ertheilt wurden im Bürgerkriege unter Sulla wurde die Veste zerstört. — Tibur (Tivoli) am Anio, wegen seiner romantischen Lage der Lieblingsaufenthalt der römischen Großen und daher mit zahlreichen Villen wie umkränzt. — Lanu vium, Vaterstadt des Milo, mit dem berühmten Tempel der Juno Lanu- vina. — G abii, auf einem steilen Hügel gelegen und angeblich von Sertus Tarquinius durch List eingenommen; nicht weit da- von Collatia, die Vaterstadt des Tarquinius Collatinus, Gemahles der Lucretia. Zu den übrigen Bewohnern Latiums gehörten die R u t ü l e r mit der Stadt Ardea, denkwürdig durch die Belagerung von *) Daher die sortes Praenestinae.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 144

1849 - Münster : Coppenrath
144 fung des größten- Theiles von Italien war die Eroberungssucht der Römer nicht gestillt. Vor ihnen lag, nur durch eine schmale Meerenge geschieden, die reizende Insel Sicilien, die Perle des Mittelmeeres, welche unendliche Genüsse verhieß. Sie erst schien, als äußerstes Glied, Italien und die Herrschaft in demselben ab- zurunden. Auf diesem gesegneten Eilande blüheten griechische Kolonien nach dem Muster ihrer Mutterstaaten herrlich empor, vor allen aber Syrakus, das bereits einen großen Theil dessel- den unter seiner Herrschaft hatte. Neben den Sprakusern brei- teten sich hier immer weiter die Karthager aus, die schon seit alten Zeiten auch hier ihre Kolonien hatten und den Besitz der ganzen Insel als das Ziel ihrer Wünsche betrachteten. Karthago, der eigentliche Wohnsitz dieses Volkes, lag auf der nordwestlichen Küste von Afrika auf einem Felsen des geräumigen für zwei Häfen geöffneten Meerbusens, des heutigen Golfs von Tunes, zwischen dem Hermesvorgebirge (Cap von) im Osten, und dem Apollovorgebirge (Cap Zibib) im Westen, unweit dem jetzigen El Mersa. Die seefahrenden Phönizier, namentlich Tyrier unter der Königin Dido, gründeten dasselbe. Als nämlich diese Königin, auf der Flucht von ihrem feindlichen Bruder Pygmalion, um das Jahr 888 v. Ehr. an der schönen Küste landete, die bereits durch ältere phönizische Pstanzstädte ihrem Vaterlande befreundet war, wirkte sie für sich und ihre Tyrier die Erlaubniß aus, sich hier niederzulassen. Hier grün- dete sie zuerst das Bergschloß Byrsa, das sich durch neue An- bauten allmälig zu einer Stadt erweiterte und zum ausgedehnten und volkreichen Stapelort des See- und Landhandels anwuchs. Die neue Kolonie verdunkelte bald den Glanz nicht nur der äl- teren phönizischen Pstanzstädte in Afrika, Utika und Leptis, sondern auch den des Mutterlandes selbst, das von Karthago gleichsam beerbt wurde. Anfangs zahlten die Karthager den Eingeborenen, den Libyern, Tribut. Als jene aber mächtiger wurden, stellten sie nicht nur den Tribut ein, sondern wurden auch Meister eines beträchtlichen Stadtgebietes, das 25 Meilen lang, und 36 Meilen breit war. Das unterworfene libysche Land, nachher Libyphönizien genannt, wurde bald durch sorgfäl- tigen Anbau eine Musterschule der Landwirthschaft und eine Kornkammer Karthago's. Von hier aus breiteten sich die Kar-

10. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 11

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 11 — daß gegenwärtig etwa der dritte Teil der ehemaligen römischen Kolonie und zwar die wichtigeren Partien als aufgedeckt gelten können. Was bei Herculaneum der systematischen Forschung entgegentrat, war der Umstand, daß über der ehemaligen Römer-stadt die Orte Portiei und Resina (das Retina des Plinins) gelegen sind und man dieselben durch Grabungen in Gefahr gebracht hätte; zudem ist die Stelle des alteu Herculaneum durch einen späteren Lavastrom besonders tief überdeckt worden. Nur zufällig stieß man im I. 1709 bei Grabnng eines Brnnnens in einer Tiefe von 27 Metern auf die Scene des alten Theaters. Dieses Theater ist — obwohl von 1869 bis 1875 neue Ausgrabungen erfolgten — das' einzige öffentliche Gebäude von Herculaneum, das allerdings nur bei Kerzenlicht und über eine dunkle Treppe von mehr als hundert Stufen hinab noch gegenwärtig vollkommen zugänglich ist. Außerdem faud man einen Teil des Forums mit Säulenhallen, Thermen, eine fünsschiffige Basilika, Tribunale, Tempel und mehrere Privathäuser; man konstatierte auch hier die regelrechte quadratische Begrenzung, die schnurgerade Richtung der unter rechtem Winkel sich schneidenden Straßen. Nahe der Stadt auf deu umgebenden Hügeln lagen zahlreiche Villen; in einer derselben ist die ansehnliche Bibliothek von 3000 Papyrusrollen an den Tag gekommen, ferner eine uugemeine Menge von Statuen (namentlich Bronzen), Büsten, Wandgemälde, die gegenwärtig die Zierde des Museo nazionale zu Neapel, einer unserer größten Altertumssammlungen, ausmachen. — Bedeutender als Herculaneum war Pompei, das, wie die zahlreichen Kaufläden beweisen, einen lebhaften Handel unterhalten haben muß. Auch lockte die Anmut der Gegend viele Auswärtige herbei und war der Vesnvwein im Altertum nicht weniger beliebt als heute. Die neuere Forschung hat sich viel mit der historischen Entwickelung der Stadt abgegeben. Pompei war ursprünglich wie auch Herculaneum und die ganze dortige Gegend von'oskern be- !
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